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Donnerstag, 7. Februar 2013

Geothermie und Haushalt 2013

In naher Zukunft stehen zwei wichtige Weichenstellungen im Gemeinderat an.

Zum einen muss der Haushalt 2013 für die Gemeinde beschlossen werden. Ohne gültigen Haushalt ist eine Gemeinde handlungsunfähig. Deshalb arbeiten alle Fraktionen im Vorfeld in aller Regel recht diszipliniert zusammen, um einen Weg zu finden den möglichst jeder mitgehen kann.
So auch dieses Jahr. Mit »Spar-Haushalten« haben wir Grünen in der Regel die geringsten Probleme. Über Einzelheiten darüber berichten wir demnächst an dieser Stelle.

Der finanzielle Spielraum ist diesmal besonders klein, da große Summen für das Mega-Projekt Geothermie eingestellt werden. Zwar ist noch keine endgültige Entscheidung getroffen, aber der Tag X kommt unweigerlich näher. Da ist es sinnvoll, sich – unabhängig von den realen Geldbeträgen, die im Spiel sind – schon einmal abstrakt damit vertraut zu machen, wie der Entscheidungsprozess ablaufen wird.

Viele »erste Schritte« haben wir im Gemeinderat bereits abgearbeitet.
So den Ankauf einer sogenannten 3-D-Seismik, die uns die schon vorhandenen Datengrundlage noch einmal verifizieren half. Von geologischer Seite bekamen wir grünes Licht. Das Gutachten bestätigt, dass Holzkirchen auf sehr heißem Wasser sitzt. Das aber liegt tief. Richtig tief.

Wir haben verschiedene Szenarien durchrechnen lassen. Das Ergebnis schaut gut aus.

Wir haben zudem die notwendigen rechtliche Grundlagen geschaffen, bzw. schon weitgehend vorbereitet, die es der Gemeinde ermöglichen, das Projekt alleine anzugehen, ohne sich oder die Gemeindewerke finanziell zu gefährden. Geld können wir natürlich dennoch verlieren. Und das nicht wenig. Doch davon später mehr.

Wir haben einen Platz für die Bohrung (sowie das spätere Kraftwerk) und für die Reinjektionsbohrung gefunden und die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Passt also auch.

Derzeit ist die Bohrung ausgeschrieben. Ein höchst komplexer Vorgang. Mit den ersten »Echt-Zahlen«, also den tatsächlichen Bohrkosten, muss dann natürlich die Wirtschaftlichkeitsberechnung nochmals wiederholt werden. Ist das Ganze womöglich teurer als gedacht? Billiger? Rechnet sich das Projekt noch, usw. Diese Zahlen haben wir derzeit noch nicht.
Unterstellen wir aber einfach einmal, dass das Ergebnis lautet: Wird härter als gedacht, aber es klappt.

Dann sind wir beim Tag X. Die letzte Entscheidung nimmt uns niemand ab. Ein schlauer Gemeinderat wird dann die Frage stellen: Was kostet uns der Spaß unter dem Strich, wenn der allerschlimmste Fall eintritt? Man verrät keine Geheimnisse wenn man mutmaßt, dass das ein Millionenbetrag sein wird. Und dann kommt es zum Schwur. Geht man im Interesse einer nachhaltigen Energieversorgung Holzkirchens das verbleibende Risiko ein, oder eben nicht?

Erschwert wird das Ganze durch das Gebaren der schwarzgelben Chaos-Truppe in Berlin. Der Bundesumweltminister hat jetzt öffentlich Pläne vorgelegt, die Einspeisevergütung nach dem EEG auch bei Altverträgen anzutasten – Stichwort »EEG-Soli«. Auf Verträge mit dem Staat wäre damit kein Verlass mehr. Ein einmaliger Vorgang, der geeignet ist, die Energiewende endgültig zum Scheitern zu verurteilen. Auch die Berechnungen für die Holzkirchner Geothermie beruhen auf dem EEG.

Wir möchten, dass das Zahlenwerk vor der endgültigen Entscheidung im Gemeinderat der Holzkirchner Bevölkerung im Rahmen einer extra Bürgerversammlung zur Kenntnis gebracht wird. Bei einem Projekt dieser Größenordnung erscheint das zwingend erforderlich.

Unsere Leser sind priviligiert. Sie können uns schon vorab ein Stimmungsbild abgeben! Denn auf die folgende einfache Formel läuft es letztlich hinaus: Riskiert man – begrenzbare – Millionenbeträge, oder nicht?
Wir freuen uns auf Rückmeldungen!

Zum Vorschlag »Einführung einer Strompreis-Sicherung im EEG« auf der Website des Bundesumweltministeriums. Siehe auch den Beitrag der Grünen-Fraktion im Bundestag »Bilanz des Scheiterns«.

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Mehr Informationen bei den Holzkirchner Gemeindewerken.



Geothermie Holzkirchen: Hier ist die Bohrstelle für die Reinjektion geplant (westlich der Bahnstrecke nach München). Die Zufahrt, die noch geschaffen werden muß, wird anschließend in einen Radweg nach Otterfing umgebaut. An der Bohrstelle soll nachher nur noch ein kleines Häuschen zu sehen sein.

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