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Sonntag, 29. Juni 2014

Rasensanierung in der Haidroad

Den Sport lässt sich die Gemeinde Holzkirchen viel Geld kosten. Das ist gut so!

Warum brachte ein Antrag auf Finanzierung der Sanierung der Fußballplätze in der Haidroad die Gemüter der Gemeinderäte dennoch in Wallung?

Kommunen geben viel Geld aus. Jedenfalls wenn man die Summen mit den Ausgaben einer »Normalfamilie« vergleicht. So gibt der Markt Holzkirchen an jedem Arbeitstag rechnerisch gut 100.000 € allein für die laufenden Ausgaben des Verwaltungshaushaltes aus. Investitionen, wie z.B. für den Bau neuer Kindertagesstätten, sind hier noch gar nicht eingerechnet.

Klar, dass das geregelt ablaufen muss. Daher beschließt der Gemeinderat einmal jährlich einen Haushaltsplan. Das haben wir für 2014 im Februar getan (siehe Post Haushalten mit Flächen und Finanzen). Hier werden – je nach den finanziellen Möglichkeiten – auch die unterstützenswerten Belange der Vereine berücksichtigt. Abweichungen von den Planungen sind natürlich möglich, unterliegen aber strengen Regeln. Wer als Gemeinderat unter dem Jahr eine »tolle Idee« hat, muss immer darlegen, wie er ihre Realisierung finanzieren will, bzw. welche anderen Ausgaben dafür gestrichen werden sollen.

Insofern verwunderte der Antrag des TUS auf Kostenübernahme der Sanierung der Fussballplätze für schlappe 130.000 € schon formal, da wenige Wochen nach der Verabschiedung des Haushalts gestellt. Dabei konnten bereits einige Ansinnen anderer Vereine aufgrund der knappen Finanzen nicht berücksichtigt werden. Das war bekannt.

Beantragt wurde die volle Kostenübernahme, eine Eigenbeteiligung wurde nicht in Aussicht gestellt. So erklärt sich, dass in der Gemeindratssitzung am 3. Juni Robert Wiechmanns Antrag zur Geschäftsordnung, das Thema von der Tagesordnung zu nehmen und Verwaltung und Bürgermeister zu beauftragen,

1. Möglichkeiten der Finanzierung aufzuzeigen,
2. mit dem TUS in Verhandlungen zu treten,

um Einsparpotentiale, z.B. durch Eigenbeteiligung, zu eruieren, mit 19:1 angenommen wurde.

In einer eigens anberaumten Sondersitzung (am 24. Juni) nun die Aufklärung durch den Vorstand  Andreas Schmidpeter. Er übernehme als Vorstand die volle Verantwortung für die unglückliche Vorgehensweise des TUS. Man habe den Aussagen des Gemeinderates und TUS-Mitglieds Herbert Gegenfurtner (CSU) voll und ganz vertraut, dass »das ganze überhaupt kein Problem sei« (Herbert Gegenfurtner war bei dieser Sitzung übrigens nicht anwesend).
Es sei ein riesiger Fehler gewesen, auf die unzulässigen Versprechungen eines einzelnen Gemeinderates zu setzen. Natürlich werde man sich künftig an die Regeln halten. Schmidpeter bat den ganzen Gemeinderat um Entschuldigung.

Das waren offene und deutliche Worte. Die aber waren auch nötig.

Im Verlauf der Diskussion war zwar immer noch großer Unmut der Gemeinderäte quer über alle Fraktionen zu spüren. Schmidpeters Strategie, zu den Versäumnissen der Vorstandschaft offen zu stehen, ging schließlich aber doch auf:

Mehrheitlich wurde schließlich einem Kompromissvorschlag des Bürgermeisters zugestimmt, der für eine abgespeckte Sanierung »aus finanziellen Reserven« einen Zuschuss von 50.000 € vorsieht.
»Ein wirklich einmaliger Vorgang«, wie Bürgermeister Olaf von Löwis betonte.

Das hoffen wir.
Schon im Interesse der vielen anderen Vereine in Holzkirchen. Eine völlige Gleichbehandlung wird es nie geben können. Die Einhaltung der Regeln aber kann und muss allen abverlangt werden.

Die Dringlichkeit der Rasensanierung wurde sehr deutlich gemacht. Klar, es muß etwas geschehen.  Wir machten einige Vorschläge zur Mit-Finanzierung. Auch aus der CSU kam ein Angebot: Man solle den Platz zumindest zeitweise auch als öffentlichen Bolzplatz zur Verfügung stellen. Angeblich ist das bereits der Fall:

Auch Nicht-Vereinsmitglieder dürfen hier in den trainings- und spielfreien Zeiten unter Aufsicht bolzen. Laut Vorstand Andreas Schmidpeter wissen bereits viele, dass das Schild »nur so« da sei.

Warum es in unserer Fraktion dennoch drei Gegenstimmen gab: Es fehlte an jeglichem Entgegenkommen hinsichtlich einer möglichen Eigenbeteiligung oder eines Verschiebens anderer Projekte ins nächste Jahr. Der TUS insgesamt hat schließlich einige Rücklagen. Aber Schmidpeter war ohne Plan B in die Sitzung gekommen. Und offensichtlich ohne Rücksprache mit den anderen Mitgliedern des TUS-Vorstands. Für eine Sache, die so wichtig ist – mancher Schiedsrichter habe sich schon geweigert, ein Spiel anzupfeifen und es habe bereits die ein oder andere Verletzung wegen des schlechten Bodens gegeben – muß ein Verein einfach Alternativen überlegen.

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Zu den Berichten des Holzkirchner Merkur: Steilpass ins Rathaus und Fußballplätze an der Haidstraße und der Holzkirchner Stimme.

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